Vor einigen Tagen haben sich die Turnerinnen und Leiterinnen der Aktivgruppe Vilters 1 auf der Videotelefonie-App Zoom «getroffen», um sich über ihre aktuelle berufliche und persönliche Situation auszutauschen:
Ein etwas anderes Bild zeigt sich, wenn eine Gymnastikgruppe für einmal nicht in der Turnhalle, sondern von zu Hause aus via Videocall zusammenkommt. Schön ist es, all die Gesichter wieder zu sehen und einen Einblick zu erhalten, was sich im Leben der Mitturnerinnen zurzeit abspielt.
Zu Beginn fasst Leiterin und Co-Präsidentin Vanessa Birri das Wort, und über die aktuellen Geschehnisse im Verein und Verband zu berichten: Die Schweizermeisterschaft Vereinsturnen der Aktiven ist abgesagt – Gründe dafür sind unter anderem die zu kurze Vorbereitungszeit und die dazukommende Verletzungsgefahr bei den Turnenden sowie die Ungewissheit für den Organisator. Weiter geht es auch um eine mögliche Teilnahme an der World Gym for Life Challenge in Portugal vom kommenden Jahr.
Später kommt der individuelle Austausch zum Zug. Dabei geht es um Sorgen und Schwierigkeiten, aber auch um schöne Momente und die Vorteile der vielen Freizeit. «Ich kann noch immer normal arbeiten, worüber ich sehr froh bin», meint Leiterin Fabia Lendi, die in der Gesundheitsbranche tätig ist. Während die meisten auf irgendeine Weise nach wie vor ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen können, sitzen viele zu Hause im Homeoffice oder Heimunterricht. «Ich absolviere die Uni nun von zu Hause aus via Podcast», erklärt eine Turnerin, die in Zürich Medizin studiert. Und eine Kantischülerin meint schmunzelnd, dass sie während des Fernunterrichts gemerkt habe, dass sie eigentlich schon lieber zur Schule geht.
Weiter erzählen sich die Turnerinnen, was sie in der trainingslosen Zeit unternehmen. Dabei zeigt sich, dass viele eine Menge Zeit mit der Familie verbringen und diese auch sehr schätzen. Natürlich treiben alle auf vielseitige Weise Sport, um fit zu bleiben. Zudem sind die jungen Frauen oft in der Natur unterwegs – gehend, fahrend oder rennend. «Ich schätze es sehr, dass wir in einer solch schönen Gegend leben dürfen», meint eine der Leiterinnen. Eine Turnerin findet zudem, es ist schön, etwas zur Ruhe zu kommen.
Was fehlt den Gymnastinnen am meisten? Party machen, meinen einige lachend. Und Ferien. Das Meer. Oder einfach mal wieder an den See fahren und mit Freunden grillieren. Für einige sind es auch die scheinbar kleinen Dinge, wie Umarmungen, und einfach Mal wieder nahestehende Personen treffen.
Zudem vermissen die Turnerinnen das Team. Das Zusammensein in der Gruppe, das gemeinsame Trainieren. «Ich denke, wir werden alle topmotiviert sein, wenn es wieder losgeht», so eine Leiterin. Und auch wenn in diesem Jahr keine Aktivwettkämpfe stattfinden, werden die Gymnastinnen trotzdem das Beste aus der verbleibenden Saison machen. Es besteht immerhin noch die Hoffnung, dass wenigstens die Gala zur Feier des 15-Jahr-Jubiläums der Gymnastik Vilters im Dezember über die Bühne gehen kann.
Um die wohl noch etwas andauernde trainingsfreie Zeit zu überbrücken, werden sich die Turnerinnen und Leiterinnen untereinander einen Brief zusenden. Und weiter wird die Vorfreude auf die hoffentlich bald kommende Wiederaufnahme der Trainings steigen. Und diese Freude ist ja bekanntlich die Schönste.